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Bezahlbarer Wohnraum wird immer seltener: Die Baubranche in der Krise

Steigende Baukosten, wegfallende Fördergelder und steigende Zinsen: damit hat die Bauwirtschaft 2023 zu kämpfen. Das Material wird immer teurer und die Aufträge gehen zurück.

Bauaufträge um 15,4% zurückgegangen

Die gesamte Branche musste im Vergleich zum Vorjahr deutliche Verluste an Bauaufträgen und Baugenehmigungen verkraften. Deutschlandweit sind die Bauaufträge im Vergleich zum Vorjahr um 15,4 Prozent zurückgegangen, wie das ZDF in einem Bericht mitteilte. Besonders stark sei der Rückgang bei den Baugenehmigungen im Wohnungsbau, denn diese seien um 25,6 Prozent zurückgegangen. Das entspricht ungefähr 13.000 nicht gebauten Wohnungen.

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Der Hauptverband der deutschen Bauindustrie (HDB) kalkuliert für dieses Jahr bestenfalls 250.000 fertiggestellte Wohnungen deutschlandweit. Das wären ungefähr 45.000 Wohnungen weniger als im vergangenen Jahr. Damit ist das Ziel der Bundesregierung von jährlich 400.000 neuen Wohnungen weit entfernt und somit nicht umsetzbar. Zudem dürfte das Ergebnis 2024 noch schlechter ausfallen, sollten die Rahmenbedingungen nicht angepasst werden.

Die Gründe für die Krise

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Im Mittelpunkt der Probleme stehen einige Bereiche. Die Krise der deutschen Bauindustrie liegen vor allem den steigenden Energie- und Rohstoffpreisen zugrunde, und so mussten Bauherren und Unternehmen im letzten Jahr starke Preisanstiege verkraften. Hinzu kommen Fachkräftemangel, Lieferschwierigkeiten und Lieferengpässe in der gesamten Branche. Deutlich angestiegene Materialpreise und schlechtere Finanzierungsbedingungen haben ebenfalls starken Einfluss auf die Baubranche. Die Materialpreiserhöhungen am Bau sind aktuell eines der am meisten diskutierten Probleme.

Wie sieht es in Frankfurt aus?

Auch in Frankfurt ist die Krise der Baubranche immer stärker zu spüren. Nur 2.951 Wohnungen sind 2022 in Frankfurt entstanden – das ist der niedrigste Wert seit 2014. Von diesen Wohnungen sind lediglich 160 Sozialwohnungen und 91 Wohnungen des zweiten Förderwegs für höhere Einkommen. Für die nächsten Jahre rechnet das Planungsdezernat mit einer steigenden Zahl von geförderten Wohnungen – gemäß dem Baulandbeschluß. Zudem sei die Zahl der Genehmigungen für Flüchtlingsunterkünfte gestiegen, auf Plätze für über 1.700 Menschen. 2022 wurden 3.000 Wohneinheiten genehmigt, welche jedoch nicht realisiert oder errichtet worden sind, stellt Simone Zapke, Leiterin der Bauaufsicht, fest. Die Ursachen hierfür seien gestiegene Baukosten, schwierige Finanzierungen, Produktionsengpässe und die Zurückhaltung am Wohnungsmarktgeschehen.

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