
Bankenviertel
Das Bankenviertel Frankfurt am Main ist ein innerstädtisches Entwicklungsgebiet, in dem eine Vielzahl von Banken, Anwaltskanzleien und Organisationen, insbesondere aus dem Finanzbereich, ansässig sind. Das Bankenviertel ist kein eigenständiger Stadtteil und hat offiziell keine festgelegten Grenzen. Heute werden Bereiche der westlichen Innenstadt, des östlichen Bahnhofsviertels und des südlichen Westends dem Bankenviertel zugesprochen. Weil mittlerweile auch Immobilien von Unternehmen aus dem Finanzbereich in angrenzenden Bereichen angemietet werden, erweitert sich das Bankenviertel auf diese Weise immer wieder in Schritten.
Das Bankenviertel war das erste Hochhauscluster der Stadt, denn hier stehen die meisten Hochhäuser dicht nebeneinander. Die Entwicklung zum Hochhausgebiet geschah nach dem Zweiten Weltkrieg insbesondere durch die vollständige Zerstörung des historischen Stadtbilds der Innenstadt und die Verlagerung der Bautätigkeit ins Bankenviertel nach dem Frankfurter Häuserkampf.
Namensgeber des Bankenviertels sind die hier ansässigen Banken, die an diesem Standorten ihren Hauptsitz haben. Dazu zählen die deutschen Großbanken wie Deutsche Bank, Commerzbank, DZ Bank und Landesbank Hessen-Thüringen. Im Frankfurter Bankenviertel befinden sich auch zahlreiche Repräsentanzen von Auslandsbanken wie Goldman Sachs und Morgan Stanley.

Das Bankenviertel wird durch die Parks Taunusanlage und Gallusanlage getrennt, die zu den Frankfurter Wallanlagen zählen. Das Luftbild vom Bankenviertel entstand bei einem Skylineflug Frankfurt: Den Mittelpunkt des Bankenviertels bildet der Bereich beiderseits der Gallusanlage sowie der Taunusanlage, entlang der Neue Mainzer Straße, Junghofstraße, Neue Schlesingergasse, Große Gallusstraße und Kaiserstraße. Außerdem zählt das Gebiet beiderseits der Mainzer Landstraße von der Taunusanlage bis zum Platz der Republik sowie die Bockenheimer Landstraße ab dem Opernplatz zum Bankenviertel, wobei die Übergänge zur Wohnbebauung des Westends und des Bahnhofsviertels sowie zum Europaviertel an der Friedrich-Ebert-Anlage fließend sind.
Geschichte
Die Entwicklung des Finanzplatzes Frankfurt reicht zurück bis in das Mittelalter und wurde bis heute vor allem durch politische Ereignisse geprägt. In seiner heutigen, prominenten Form entwickelte sich das Bankenviertel erst durch die Ereignisse nach dem Zweiten Weltkrieg. Vor dem Krieg war die Hauptstadt Berlin das führende deutsche Finanzzentrum gewesen. Im Berliner Bankenviertel konzentrierten sich die Zentralen der wichtigsten Kreditinstitute. In der Zeit der Deutschen Teilung lag das historische Berliner Bankenviertel in Berlin-Mitte und damit in Ost-Berlin. Zudem wurden die in Berlin ansässigen Großbanken unter Zwangsverwaltung gestellt und zerschlagen. In der Sowjetischen Besatzungszone wurden die Banken verstaatlicht und die Geschäftstätigkeit eingestellt, in den westlichen Besatzungszonen entstanden zwischen 1945 und 1948 Nachfolgeunternehmen, deren Tätigkeiten zunächst auf die jeweiligen Besatzungszone beschränkt war.
In Frankfurt am Main nahm 1947 der Wirtschaftsrat des Vereinigten Wirtschaftsgebietes der Bizone seinen Sitz im Gebäude der Frankfurter Wertpapierbörse. Am 1. März 1948 wurde die Bank deutscher Länder gegründet. Sie wurde quasi zum Nachfolger der Reichsbank und hatte ihren Sitz im Gebäude der ehemaligen Reichsbankhauptstelle an der Taunusanlage. 1957 wurde die Reichsbankhauptstelle zur Deutschen Bundesbank.
1956 schuf das Gesetz über den Niederlassungsbereich von Kreditinstituten vom 24. Dezember 1956 die rechtlichen Voraussetzungen für den Wiederzusammenschluß der Großbanken. Daraufhin entstanden zum 1. Januar 1957 die Deutsche Bank und die Dresdner Bank mit Sitz in Frankfurt. Die Commerzbank hatte ihren juristischen Sitz noch bis 1990 in Düsseldorf, war jedoch von Anfang an mit einem großen Teil ihres operativen Geschäftes in Frankfurt tätig.
Konzentration von Baumassen
An keinem anderen Ort in Deutschland ist die Dichte an Baumassen höher als hier. Die ersten Hochhäuser im Bankenviertel entstanden in der Zeit des Wirtschaftswunders. Die aus den Medien bekannte Hochhaus-Skyline entstand jedoch vor allem in den 1980er und 1990er Jahren. Derzeit entstehen im Bankenviertel fünf neue Wolkenkratzer: der Global Tower sowie die vier Türme von FOUR Frankfurt.
Neue Hochhaustürme entstehen in Frankfurt derzeit vor allem im Europaviertel (bis 2021 werden dort acht neue Hochhäuser errichtet).
In der Immobiliendatenbank Phorio gibt es eine aktuelle Übersicht aller Immobilien im Bankenviertel (mit Hunderten aufgeführten Bürogebäuden und Hochhäusern im Frankfurter Bankenviertel). Eine spektakuläre Zeitraffer-Aufnahme des Bankenviertels liefert die Mainhattan Webcam.
Hochhäuser im Finanzviertel

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Banken in Frankfurt
Central Business District (CBD)
Das Bankenviertel ist außerdem Teil des Central Business Districts von Frankfurt.