Fürstenhof_Momeni Group

Historischer Fürstenhof an der Kaiserstraße soll revitalisiert werden

In der Frankfurter Innenstadt, direkt an der Gallusanlage, am Eingang zur Kaiserstraße, befindet sich der 1902 errichtete und denkmalgeschützte Fürstenhof. Die Hamburger Momeni Group plant die ca. 34.000 m² Bruttogrundfläche des Fürstenhof im Rahmen einer aufwendigen Revitalisierung und unter Erhalt der Bestandstruktur in ein flexibel teilbares, modernes Bürogebäude umzubauen, dass in der Sockelzone Gastronomie und Retail in der Sockelzone vorsieht. Mit der Revitalisierung sind die höchsten ESG-Standards sowie eine LEED-Gold und WiredScore Platin Zertifizierung angestrebt.

Die Hamburger Momeni Group, die das Gebäude 2021 zusammen mit Partnern gekauft hat, hat im Sommer 2023 einen Bauantrag eingereicht. Die Fertigstellung der Baumaßnahmen, für die die Momeni Group nach eigenen Angaben mehr als 300 Millionen Euro investieren wird, ist für 2026 vorgesehen. Sowohl die denkmalgeschützte Fassade als auch 90 Prozent der Rohbausubstanz aus der vollständigen Entkernung und dem Neuaufbau aus den 90er Jahren sollen erhalten bleiben.

Fürstenhof_Revitalisierung

Die Revitalisierung, die hochwertige moderne Büros auf einer Gesamtfläche von circa 20.000 Quadratmetern und auch eine begrünte Dachterrasse mit Skylineblick vorsieht, erfolgt nach einer Planung des Frankfurter Architekten Holger Meyer. Im Erdgeschoss ist Gastronomie geplant, die auch den rund 600 Quadratmeter großen Vorplatz an der Gallusanlage hin zur Wallanlage nutzen soll. Wintergärten als Anbauten orientieren sich dabei an dem historischen Café Rumpelmayer, dass zu Beginn des 19. Jahrhundert an gleicher Stelle ein Treffpunkt vieler Schauspieler, Theaterkritiker und der Frankfurter Öffentlichkeit war.

Das Gebäude war ab 1901 als Palast-Hotel Fürstenhof errichtet worden, doch schon 1914 wurde es in ein Bürohaus inklusive des Café Rumpelmayer im Erdgeschoss umgewandelt. Die Eckbauten zur Münchener Straße und zur Kaiserstraße waren von Eckkuppeln gekrönt, die bereits 1920 wieder abgetragen wurden. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt und nach dem Krieg wurden die Büros unter anderem von dem Bundesrechnungshof genutzt.

Jürgen Schneider, der bekannte Frankfurter Bauunternehmer, der für eine Milliardenpleite in der deutschen Immobilienbranche verantwortlich war, hatte den heruntergekommenen Fürstenhof 1986 gekauft und grundlegend saniert. Dabei wurde der Fürstenhof angeblich für 200 Millionen Mark entkernt, aufgestockt und mit einer viergeschossigen Tiefgarage unterkellert. 1991 verkaufte Jürgen Schneider das Bürogebäude für ca. 450 Millionen DM an die japanische Kowa Real Estate Investment. Der Fürstenhof war eine der wenigen Immobilien, die Schneider vor dem betrügerischen Zusammenbruch seiner Unternehmensgruppe 1994 verkaufte. Danach wurde der Fürstenhof, der aktuell leer steht, viele Jahre von der Dresdner Bank und der Commerzbank genutzt.

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