Grünes Licht für neuen Stadtteil
- Posted on
- Redaktion
Die Stadtverordnetenversammlung in Frankfurt hat am am 11. Dezember mit großer Mehrheit den Weg für einen neuen Stadtteil im Nordwesten der Stadt freigemacht. Auf zuvor überwiegend landwirtschaftlich genutzten Flächen zwischen Praunheim, Niederursel und der Nordweststadt östlich der Autobahn A5 sollen drei gemischt genutzte Quartiere entstehen. Geplant sind etwa 6800 Wohnungen sowie mehr als 5000 Arbeitsplätze. Ferner sind Schulen, Kitas und Erholungsflächen vorgesehen. Für die Flächen westlich der Autobahn ist keine Bebauung vorgesehen, wobei ein Landschaftspark entstehen soll. Die Entscheidung stellt die größte Stadterweiterung seit dem Bau des Riedbergs dar und wurde als städtebauliche Entwicklungsmaßnahme beschlossen, mit der die Basis für kommende Bebauungspläne geschaffen wird. Es wurde vereinbart, dass Anfang 2026 eine Konferenz mit den örtlichen Ortsbeiräten zu den Plänen stattfinden soll. Einzelne Fraktionen und Gruppen im Parlament lehnten das Vorhaben aus unterschiedlichen Gründen ab, etwa aufgrund ökologischer Bedenken oder Kritik an der Ausrichtung einzelner Quartiere.
Die Idee eines neuen Stadtteils im Nordwesten Frankfurts entstand als Antwort auf den wachsenden Bedarf an Wohnraum und die langfristige Stadtentwicklung. Die Stadt Frankfurt fasste bereits im Jahr 2017 einen Beschluss, die Voraussetzungen für eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme im Frankfurter Nordwesten zu prüfen. Dafür wurde ein großes Untersuchungsgebiet östlich und westlich der Autobahn A5 festgelegt, das zwischen Praunheim, Nordweststadt sowie angrenzenden Kommunen liegt. In den folgenden Jahren wurden umfangreiche rechtliche, städtebauliche und ökologische Aspekte untersucht, einschließlich der Frage, wie Wohnen, Arbeiten, Infrastruktur und Grünflächen miteinander verbunden werden können.
Im Rahmen dieses langjährigen Prozesses wurden verschiedene Planungsvarianten entwickelt und mit Bürgerbeteiligung begleitet, bei der Fachleute und Einwohner die möglichen Konzepte diskutierten. Dabei standen Themen wie Abstände zur Autobahn A5, Bodenversiegelung, Klimaaspekte und die Eingliederung in bestehende Stadtstrukturen im Mittelpunkt.
Im Laufe der Planungen wurde das Projekt zunächst in einer größer angelegten Version gedacht, doch aufgrund von Rückmeldungen der Bevölkerung und der Region sowie rechtlicher Rahmenbedingungen konzentrierte sich die Planung schließlich auf drei Quartiere östlich der A5. In dieser sogenannten Planungsvariante Ost sollen auf etwa 90 Hektar Land rund 6.800 Wohnungen für etwa 17.000 Menschen entstehen, dazu rund 5.000 Arbeitsplätze sowie soziale Infrastruktur, Schulen, Kitas und Grünflächen. Die Bereiche westlich der Autobahn bleiben unbebaut und sollen gemeinsam mit der Landwirtschaft als Landschaftsraum und Grünzug weiterentwickelt werden. Aus Sicht der Stadtplanung soll der neue Stadtteil eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen, in der Wohnen, Arbeiten, Mobilität und Freiraum eng verknüpft sind. Eine leistungsfähige Verkehrsanbindung ist Teil der Planungen, unter anderem durch die Verlängerung der U-Bahn-Linie U7 und Anbindung an S-Bahn-Netze.
Im Herbst 2025 legte der Magistrat auf Basis des Abschlussberichts der vorbereitenden Untersuchungen eine Empfehlung zur städtebaulichen Entwicklungssatzung vor. Durch diese Empfehlung sollte die Grundlage geschaffen werden, das Gebiet als städtische Entwicklungsmaßnahme auszuweisen – ein Instrument, mit dem Frankfurt ein klar abgegrenztes Gebiet einheitlich und zügig entwickeln kann. Diese Satzung war Voraussetzung dafür, dass erste konkrete Bebauungspläne erarbeitet und mit der Umsetzung begonnen werden konnte.












Holen Sie sich jetzt Ihre Mitgliedschaft
Werden Sie SKYLINE ATLAS Mitglied und finden Sie damit künftig Inhalte besser, die zu Ihnen passen. Damit können Sie auch Artikel unter einem Psyeudonym oder Ihrem Klarnamen kommentieren und demnächst Inhalte wie Fotos veröffentlichen.
Jetzt Mitglied werdenWie ist Deine Meinung zu diesem Thema?