Neue Vereinbarung: Kulturmeile wird teurer für die Stadt
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- Redaktion
Die Kulturmeile in Frankfurt nimmt weiter Gestalt an: Eine neue Rahmenvereinbarung zwischen der Stadt Frankfurt, der Helaba und der Sparkasse für den Neubau des Frankfurter Schauspiels in der Neuen Mainzer Straße wurde ausgehandelt. Trotz des Fortschritts gibt es weiterhin offene Fragen zur Kostendeckung.
„Der geplante Neubau des Frankfurter Schauspiels in der Neuen Mainzer Straße und damit die Entwicklung einer neuen Kulturmeile ist um einen wichtigen Schritt vorangekommen“, verkündeten Oberbürgermeister Mike Josef und Kulturdezernentin Ina Hartwig (beide SPD) am Mittwoch, den 10. Juli. Zusammen mit der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) und der Frankfurter Sparkasse hat die Stadt eine Rahmenvereinbarung für das Grundstück des neuen Schauspiels getroffen.
Rahmenvereinbarung für Frankfurter Schauspiel steht – kein Eingriff in Wallanlagen
Vor fast genau einem Jahr, am 26. Juli 2023, unterzeichneten die drei Parteien ein Memorandum of Understanding, welches die Grundlage für die nun ausgehandelte Rahmenvereinbarung bildet. Diese sieht einige Änderungen vor, darunter die Nutzung eines 5500 Quadratmeter großen Grundstücks an der Neuen Mainzer Straße für den Bau des neuen Schauspielhauses. Darüber hinaus erhält die Stadt Baurecht für einen bis zu 175 Meter hohen Wolkenkratzer, der neben dem neuen Schauspielhaus entstehen soll.
Wichtig ist, dass die beiden Gebäude unabhängig voneinander gebaut und betrieben werden sollen. Die freiwerdende Fläche zwischen den Gebäuden wird als Verbindung zur Neuen Mainzer Straße und den Wallanlagen dienen, wodurch ein Eingriff in die Wallanlagen ausgeschlossen wird. Die Umgebung der Neubauten soll für neue Grün- und Freiflächen genutzt werden.
Helaba und Stadt einigen sich auf neues Zahlungsmodell
Die bedeutendste Änderung betrifft den Erbbaupachtvertrag mit der Helaba. Anstelle der ursprünglich geplanten Einmalzahlung von 35 Millionen Euro und einer jährlichen Erbpacht von 1,99 Millionen Euro, hat sich die Stadt Frankfurt nun bereit erklärt, eine Einmalzahlung von 210 Millionen Euro zu leisten. Diese neue Regelung muss noch von der EU-Kommission genehmigt werden.
Thomas Groß, CEO der Helaba, zeigte sich zufrieden mit der neuen finanziellen Vereinbarung. Dennoch bleiben Fragen zur Transparenz der Kosten offen. Die Initiative Zukunft Städtische Bühnen Frankfurt hatte bereits beim ursprünglichen Memorandum versteckte Kosten von über 100 Millionen Euro für die Helaba identifiziert. Ob die Landesbank nun kostendeckend nachverhandelt hat, bleibt unklar. Die Helaba arbeitet jedoch nicht primär gewinnorientiert und kann Schulden durch das jeweilige Land abdecken lassen.
Nächste Schritte
Die Rahmenvereinbarung wird nun den Stadtverordneten zur Abstimmung vorgelegt. Stimmen diese sowie die Gremien der Helaba und der Frankfurter Sparkasse mehrheitlich zu, kann die Vereinbarung unterzeichnet und ein Architekturwettbewerb für das neue Schauspielhaus ausgeschrieben werden. Entsprechende Vorbereitungen laufen bereits.
Mit dieser Vereinbarung rückt die Entwicklung der Kulturmeile in Frankfurt näher, doch bleibt die finanzielle Belastung für die Stadt ein bedeutendes Thema. Skyline ATLAS wird weiterhin über die Entwicklungen berichten.






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