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Siemenstürme Offenbach: Pläne der ABG Frankfurt Holding sehen Abriss vor

Die kommunale ABG Frankfurt plant, rund 120.000 qm Wohnfläche anstelle der Siemenstürme am Kaiserlei in Offenbach zu schaffen. Sie muss das Gebiet jedoch zunächst erwerben und plant, die Türme abzureißen. Die Zukunft der ehemaligen Siemenstürme im Offenbacher Gewerbegebiet Kaiserlei ist nach wie vor unklar. Vorläufig fungieren die seit vielen Jahren entkernten Betongerippe als wenig schmeichelhaftes Wahrzeichen in der Nähe des Mainufers. Nachdem sich das Vorhaben der Hamburger Becken-Gruppe, dort Studentenwohnungen in Holzmodulbauweise zu errichten, zerschlagen hat, ist das Gelände an die Adler-Gruppe zurückgefallen.

ABG möchte Türme abreißen

Nun hat die ABG Frankfurt Holding, ein Frankfurter Wohnungsunternehmen, letzte Woche im Offenbacher Gestaltungsbeirat einen ersten Entwurf seines Vorhabens präsentiert, um die Bestandsgebäude aus der Unternehmensgruppe Adler zu erwerben. Den Entwurf hat das Planungsbüro Albert Speer und Partner erstellt. In den Planungen ist vorgesehen, die Türme abzureißen und stattdessen sollen vier Wohngebäude mit acht Etagen errichtet werden. Zwei von ihnen sollen zudem erhöht werden, einmal mit weiteren zehn, einmal mit weiteren elf Geschossen.

Einer der vier Wohnblöcke ist für gefördertes Wohnen vorgesehen, ein weiterer für Studentenwohnungen und ein dritter für eine Kindertagesstätte. Zudem sehen die Pläne einen Neubau für das bestehende Hotel, einen Nahversorger mit einer Gebäudefläche von über 2.000 qm, ein Bürogebäude mit knapp 6.000 qm und ein Parkhaus mit 285 Stellplätzen vor. Insgesamt beträgt die Wohnfläche etwas mehr als 120.000 qm.

Frank Junker, Geschäftsführer von ABG, hat bereits frühzeitig deutlich gemacht, dass er die Betongerippe aus Kostengründen niederlegen und das Gebiet grundlegend neu entwickeln lassen möchte.  Es werden auch nach den ABG-Plänen Wohnungen für Studenten angeboten, jedoch weniger als ursprünglich geplant, und zwar in einem von vier Türme.

Städtebauliche Vorgaben / Widerspruch Planung Stadt Offenbach

Damit es zu einer Umsetzung der Pläne kommt, wäre es notwendig, das Grundstück zu kaufen und den umfangreichen Abriss durchzuführen. Zudem ist der Speer-Entwurf scheinbar nicht mit dem politisch vorgegebenen Rahmen vereinbar.

Im Hinblick auf gefördertes Wohnen ist geplant, dass der zweite von drei rund 60 Meter hohen Türmen dieser Nutzung vorbehalten sein soll.  Die städtebaulichen Leitlinien in Offenbach verlangen jedoch bei Neubauvorhaben mit einem Volumen von 50 Wohneinheiten oder mehr, dass 30 % der Wohnfläche des gesamten Vorhabens im geförderten Mietwohnungsbau zu errichten. Die Pläne der ABG, die präsentiert wurden, sehen jedoch nur 12,4 % geförderten Wohnraum vor. Auch wenn man die Studentenwohnungen mit einbezieht, ergibt sich lediglich ein Wert von etwas über 20 %. Zudem bietet das empfohlene Parkhaus nur etwas mehr als 50 % der durch die örtliche Stellplatzsatzung in Anbetracht der Anzahl der Wohnungen geforderten Autostellplätze. Der Gestaltungsbeirat sieht zudem noch offene Fragen zur Verschattung und zum Lärmschutz.

Auch wenn Adler laut Medienberichten seine Preisvorstellungen nach unten auf 60 Millionen Euro angepasst hat, stellt der derzeit gültige städtebauliche Vertrag ein weiteres Problem für die Umsetzung der ABG-Pläne dar. Die Stadt Offenbach verfolgte ursprünglich das Ziel, das Areal zu einem Wohn- und Gewerbegebiet „mit hoher Aufenthaltsqualität“ zu entwickeln. Inklusive eines Sport- und Kulturparks unter der Kaiserleibrücke, der bis zum Mainufer fortgesetzt werden soll. Die Pläne der ABG mit einer hochverdichteten Bebauung widersprechen diesen Plänen der Stadt Offenbach.

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