Frankfurt plant Ausbau von 2.000 Park & Ride Parkplätzen an fünf Standorten

Die Stadt Frankfurt plant den Ausbau ihres Park-and-Ride (P+R)-Angebots mit rund 2000 neuen Parkplätzen im Stadtgebiet. Ziel ist es, Pendler zu entlasten und mehr Menschen dazu zu bewegen, vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen, um so Verkehrsstaus, Parkplatznot sowie Umweltbelastungen in der Innenstadt zu reduzieren.

Rund 460.000 Menschen pendeln täglich nach Frankfurt, davon nutzen etwa 60 Prozent das Auto. Das führt zu einer Überlastung der Straßen und der Parkplatzkapazitäten. Seit drei Jahrzehnten wurden in Frankfurt keine neuen P+R-Kapazitäten geschaffen. Das neue Konzept des Mobilitätsreferats soll diesen Stillstand durch größere und leistungsfähigere Anlagen beenden und damit einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrsberuhigung und Luftreinhaltung leisten.

Geplante Standorte und Kapazitäten

Das neue Konzept, das rund 2.000 zusätzliche Stellplätze im gesamten Stadtgebiet vorsieht, präsentierte Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) Ende September. Dies sieht  den Bau von fünf Parkhäusern in den nächsten Jahren vor. Frankfurt verfügt aktuell über rund 5.000 Park & Ride (P+R) Parkplätze. Die Visualisierung zeigt, wie die P+R-Anlage am Römerhof aussehen könnte.

Laut Heiko Nickel, Leiter der Strategischen Verkehrsplanung im Mobilitätsdezernat, habe das Deutschlandticket die Attraktivität von Park-and-Ride-Angeboten deutlich erhöht und bereits spürbare Veränderungen im Mobilitätsverhalten bewirkt. P+R sei  eine Gemeinschaftsaufgabe der gesamten Region, die nur durch Kooperation zwischen Kommunen, Land und Verkehrsverbünden gelöst werden kann. Das gelte besonders für eine dicht besiedelte, verkehrsreiche Pendlerregion wie das gesamte Rhein-Main-Gebiet. Nun hoffe man, dass auch andere Kommunen neue Konzepte für den Autoverkehr in der Region entwickeln, so Nickel.

Für die geplante Erweiterung der P+R-Kapazitäten sind vor allem zwei Standorte vorgesehen: am Römerhof nahe der Messe im Westen und an der Borsigallee im Stadtteil Enkheim im Osten. Dort sollen zusammen etwa 1.200 neue Stellplätze entstehen, um große Pendlerströme aus der Region aufzunehmen.

Weitere geplante Standorte mit zusammen rund 836 Stellplätzen sind Taunusblick, Kalbach und Frankfurter Berg, allerdings sind hier noch Voruntersuchungen hinsichtlich Planung und Naturschutz nötig.

Zusätzlich gibt es bereits kurzfristige Übergangslösungen, etwa eine Kooperation mit dem Hessen-Center, wo seit September 2025 Dauerparkplätze für P+R-Nutzer angeboten werden zu einen monatlichen Preis von 20 €. Das Angebot ermöglicht eine flexible Kündigung und ist an die RMV-Linien U4 und U7 angebunden.

Mit Blick auf die geplante Multifunktionsarena und die schon jetzt schwierige Parkplatzsituation prüft die Stadt nach Worten des Dezernenten den Bau eines Parkhauses in Gateway Gardens am Flughafen. Das Konzept sieht ein neues Parkhaus neben der S-Bahnstation mit mindestens 1000 Parkplätzen vor, erklärt Siefert. Das aber solle Teil des Mobilitätskonzepts für den Bau der Multifunktionshalle am Waldstadion werden. Der Dezernent spricht von einer Doppelnutzung für Besucher und Pendler. Der Baubeginn für die neue Multifunktionsarena ist für 2026 angestrebt.

Nutzen für Pendler und Stadt

Das erweiterte P+R-Angebot soll insbesondere Pendlern aus dem Umland helfen, Parkplatzsuche und Staus zu vermeiden und den Umstieg auf Busse und Bahnen am Stadtrand zu erleichtern. Die Stadt profitiert von weniger Verkehr in der Innenstadt, was mehr Platz für Autofahrer lässt, die unbedingt in die Stadt müssen, und zudem zu besserer Luftqualität und weniger Lärm führt.

Das Konzept erhielt positive Resonanz von Wirtschaftsverbänden und Teilen der Politik, während andere eine stärkere Einbindung des Umlands beim Ausbau fordern. Die Finanzierung und Betreiberverantwortung sind noch nicht geklärt, und der Beginn des Ausbaus ist unbestimmt. Zunächst muss das zuständige Dezernat Bau- und Finanzierungsvorlagen ausarbeiten, bevor die Stadtverordnetenversammlung über das Projekt entscheidet.

Mit den geplanten 2.000 neuen Park-and-Ride-Plätzen setzt Frankfurt ein wichtiges Zeichen gegen Verkehrsüberlastung und für eine nachhaltigere Mobilität. Diese Maßnahme ist ein Schritt zur Lösung der seit Jahrzehnten bestehenden Parkplatz- und Verkehrsprobleme in einer wachsenden Metropole mit enormem Pendlerdruck.

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