Der ehemalige Industriepark Griesheim wird in den nächsten Jahren in ein gemischt genutztes, modernes Gewerbequartier mit dem neuen Namen „FRANKFURT WESTSIDE“ umgebaut. Nach über 150 Jahren industrieller Nutzung wird das Areal diesen Sommer zum ersten Mal für ein größeres Publikum geöffnet. An mehreren Wochenenden von Juli bis September werden auf dem Gelände um den Hafenkran direkt am Mainufer Konzerten, Freiluftkino und Workshops stattfinden.

Mit 73 Hektar ist das Areal des ehemaligen Industrieparks in Griesheim ungefähr so groß wie die Frankfurter Innenstadt. Das erklärte Ziel der Stadt Frankfurt und des Projektentwicklers ist es, den ehemaligen Chemiestandort in einen nachhaltigen Gewerbepark direkt am Main für die Arbeit von morgen zu transformieren, in dem 5000 bis 8000 Menschen arbeiten können. Die FRANKFURT WESTSIDE hat damit das größte und am schnellsten zu entwickelnde Flächenpotenzial, das Frankfurt der Industrie und Wirtschaft zu bieten hat. Damit wird in Griesheim in den nächsten 15 Jahren ein neues Gewerbeviertel für rund 1,3 Milliarden Euro mit öffentlicher Nutzung entwickelt und ein langes Stück des westlichen Mainufers neu erschlossen.

Laut dem Projektentwickler BEOS AG, der das Gelände gemeinsam mit der Muttergesellschaft Swiss Life Asset Managers von dem Eigentümer des Areals, Clariant, im Jahr 2020 für 99 Jahre gepachtet hat, ist ein offenes Gewerbegebiet für große, mittlere und kleine Betriebe mit Grünanlagen, Gastronomie und Sportstätten geplant. Es sollen Büroräume und -etagen unmittelbar am Ufer entstehen, aber auch Workspaces im Freien, Flächen für Technologie, IT oder Produktion, Creative Hubs und Coworking-Spaces in ganz unterschiedlichen Größen. Das Konzept und Entwicklungsstrategie des Rahmenplans für FRANKFURT WESTSIDE stammt vom Architektur- und Stadtplanungsbüro AS+P Albert Speer + Partner.

Seit einigen Monaten werden die ersten Flächen freigeräumt und vor einem Jahr wurde das Gebiet in „FRANKFURT WESTSIDE“ umbenannt. Der Projektentwickler BEOS AG beabsichtigt viele der historischen Fabrikgebäude aus der Gründerzeit, wie das „Kesselhaus“ oder die „Kathedrale“, zu erhalten. Eine umfängliche Begrünung, die Öffnung zum nahen Ufer des Mains hin und der teilweise Erhalt der markanten Rohrleitungen und nicht mehr genutzten Anlagen sollen dem Freigelände einen neuen eigenen Charme geben.

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hat das Konzept des Quartiers überzeugt und die FRANKFURT WESTSIDE mit der höchsten aller Auszeichnungen für Gewerbequartiere in Platin vorzertifiziert. Das Quartier soll durch schonender Ressourceneinsatz, intelligente Vernetzung von erneuerbaren Energien, Mobilität und Abwärme sowie eine Freiraumgestaltung, Platz für Biodiversität, Freizeit und Erholung nachhaltig entwickelt werden. Mit einer flächendeckenden Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern können mehr als 10% des Endenergieverbrauchs für Wärme und Strom vor Ort produziert werden. Die FRANKFURT WESTSIDE nutzt in den nächsten Jahren zudem die Abwärme von Rechenzentren zum Heizen von Gebäuden, für die Erzeugung von Warmwasser oder zur Verstromung.

Auch ein eigenes Verkehrs- und Mobilitätskonzept soll umgesetzt werden – samt Radwegen und Busanbindung zum S-Bahnhof Griesheim. Dazu gehört auch die von der Stadt gewünschte Reaktivierung des Radwegs am nahen Mainufer.

Die Veranstaltungen, die von den beiden Projektentwicklern BEOS AG und Swiss Life Asset Managers organisiert wurde, sollen das ehemals abgeriegelte Gelände erstmals öffentlich zugänglich machen. Vor der historischen Industriekulisse des Dampfkraftwerks werden Kinofilme gezeigt und das frühere Dampfkraftwerk ist eine neue Eventlocation, in der auch Kinder-Workshops mit dem Antagon-Theater und dem Deutschen Architekturmuseum (DAM) angeboten werden. Zudem bietet das WESTCOAST in dem zum Quartier gehörenden Hafen Live-Konzerte und DJ Sets, die an den Sommerwochenenden stattfinden. Alle weiteren Infos zu den Konzerten und Veranstaltungen findet man unter: https://www.frankfurt-westside.de/connect/summer-breeze/