Das ehemalige Polizeipräsidium in Frankfurt am Main steht als Standort für weitere Hochhäuser im Gespräch

Insolvenz von GERCH – was wird aus dem Alten Polizeipräsidium?

Vier Dachgesellschaften des Düsseldorfer Projektentwicklers GERCH haben wegen drohender Zahlungsunfähigkeit beim Amtsgericht Düsseldorf einen Antrag auf ein gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gestellt.

Laut Mitteilung des Unternehmens werde der Geschäftsbetrieb jedoch uneingeschränkt fortgeführt und das Ziel sei die Fortführung aller Projekte mit den Projekt- und Finanzierungspartnern. „Unser primäres Ziel ist es, trotz der derzeitigen Krise in der Baubranche alle Immobilienprojekte umzusetzen und am Markt zu platzieren. Dafür starten wir ein umfassendes Sanierungs- und Restrukturierungsprogramm“, so Vorstandsvorsitzender Mathias Düsterdick laut Pressemitteilung. Der Vorstandsvorsitzende bzw. Geschäftsführer Mathias Düsterdick und dessen Kollegen im Vorstand bzw. der Geschäftsleitung bleiben im Amt. Die aktuell neun Projektentwicklungen von GERCH umfassen ein Gesamtvolumen von rund 4 Milliarden Euro.

Ziel sei die Fortführung aller Projekte - trotz Insolvenz

Noch vor fünf Monaten haben GERCH und die Stadt Frankfurt den städtebaulichen Vertrag für die Quartiersentwicklung des Alten Polizeipräsidiums gemeinsam verabschiedet. Die Rückbauarbeiten sollen Anfang 2024 beginnen. Als nächster Meilenstein wird für diesen Sommer die Änderung des geltenden Bebauungsplans und einer Baugenehmigung für die zwei geplanten Hochhäuser auf dem Gelände rund um das ehemalige Polizeipräsidium gerechnet. Auf dem 15.430 m² großen Areal des Alten Polizeipräsidiums an der Friedrich-Ebert-Anlage/Ecke Mainzer Landstraße soll ein gemischtes Quartier mit zwei Hochhäusern, Büros, 450 Wohnungen, Einzelhandel und Gastronomie sowie einer Kita entstehen. GERCH rechnet mit einer Fertigstellung bis zum Jahr 2027 und einer Investition von gut 1 Mrd. Euro. Die Planung und das Konzept stammen von Meixner Schlüter Wendt Architekten aus Frankfurt, die als Sieger aus dem Realisierungswettbewerb im August 2020 hervorgegangen sind.

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Zudem findet aktuell ein Realisierungswettbewerb für sogenannte Matthäus-Areal inklusive eines Neubaus der Matthäuskirche und des zweiten bis zu 130 Meter hohen Hochhauses sowie einer ergänzenden maximal sechsgeschossigen Bebauung für Wohnen und gewerbliche Nutzungen statt. Entwickelt wird das Areal von dem Evangelische Regionalverband Frankfurt und Offenbach sowie der Becken Development GmbH aus Hamburg.

Welche Folgen die Insolvenz von GERCH für die Quartiersentwicklung des Alten Polizeipräsidiums in Frankfurt haben wird, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.

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