Kommunalwahl 2021 in Hessen - Wahl 2021 Frankfurt - Rathaus Römer Frankfurt am Main

OB-Wahl Frankfurt 2023

Hochhäuser, Wohnungsbau und Verkehr: Der SKYLINE ATLAS sprach mit den Kandidaten

Am 5. März 2023 ist es soweit, Frankfurt wählt einen neuen Oberbürgermeister. Nach Peter Feldmanns Abwahl im November 2022 stellen sich nun zwanzig neue Berwerberinnen und Bewerber zur Wahl – so viele wie noch nie!

Es gibt einige Probleme in Frankfurt zu lösen. Den regelmäßig stattfindenden Bürgerbefragungen nach zu urteilen, adressieren die Frankfurterinnen und Frankfurter an ihren zukünftigen Oberbürgermeister vor allem die Themen Wohnungsmarkt, Verkehrsituation und den Ausbau sowie die Verbesserung des ÖPNV. Die Immobilienwirtschaft interessiert zusätzlich, wie es um die Hochhausentwicklung in den nächsten Jahren aussehen könnte und welche neuen Projekte zu erwarten sind.

Der SKYLINE ATLAS sprach mit den sechs aussichtsreichsten Kandidaten von SPD, CDU, GRÜNE, FDP, Linke sowie AfD und stellte ihnen zur besseren Vergleichbarkeit drei gleiche Fragen. Mike Josef (SPD), Uwe Becker (CDU), Manuele Rottmann (GRÜNE), Yanki Pürsün (FDP), Daniela Mehler-Würzbach (Linke) und Andreas Lobenstein (AfD) äußerten sich jeweils zu den Themen: Hochhausentwicklung, bezahlbarer Wohnraum und Verkehrspolitik.

Mike Josef (SPD)

SKYLINE ATLAS: Welche Pläne haben Sie für die Hochhausentwicklung Frankfurts? Und was sind Ihre Ziele für die innerstädtische Entwicklung Frankfurts?

Mike Josef: Frankfurt ist auch wegen der vielen Hochhäuser für mich eine faszinierende Stadt. Ich möchte die Skyline weiterentwickeln und arbeite derzeit an der Fortschreibung des Hochhausentwicklungsplans. Mir ist wichtig, dass die Hochhäuser gut gestaltet und auch für Bürgerinnen und Bürger zugänglich sind. Neben attraktiven Fassaden gehören dazu z.B. öffentliche Dachgärten sowie kulturelle, soziale und gastronomische Nutzungen. Beim derzeit größten Hochhausprojekt FOUR habe ich mich für genau diese Nutzungen eingesetzt. Hier entsteht ein öffentlicher Dachgarten, eine Kita, eine Markthalle, ein neuer Stadtplatz und verschiedene Wohnungen – von der klassischen Sozialwohnung bis zum Penthouse.

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SKYLINE ATLAS: Wie und wo möchten Sie bezahlbaren Wohnraum in Frankfurt schaffen?

Mike Josef: Ich setze mich dafür ein, dass in Frankfurt in allen Stadtteilen bezahlbarer Wohnraum entsteht. Zur räumlichen Steuerung unserer Stadt habe ich das Integrierte Stadtentwicklungskonzept erarbeitet. Es zeigt ein Potenzial von weiteren Wohnungen auf, die sowohl durch Innenentwicklung (Aufstockungen, Baulücken, Konversion), als auch durch Außenentwicklung (neue Quartiere) entstehen können. Ich habe in den letzten Jahren zahlreiche Bauprojekte auf den Weg gebracht, die derzeit umgesetzt werden (z.B. Schönhofviertel, Franky, Rebstock, Sandelmühle, Hellerhöfe) und setze mich für die Entwicklung des „Neuen Stadtteils der Quartiere“ im Frankfurter Nordwesten ein. Bei der Schaffung von Wohnraum ist mir wichtig, dass die soziale und grüne Infrastruktur mit geplant wird.

SKYLINE ATLAS: Möchten Sie in der Innenstadt den PKW-Verkehr reduzieren und wenn ja, wie?

Mike Josef: PKWs werden auch künftig in die Innenstadt fahren können. Ich setze mich dafür ein, dass es weniger Parksuchverkehr in der Innenstadt geben wird. Dazu brauchen wir intelligente Parksysteme. Wir müssen generell mehr an die Fußgänger*innen denken. Ich möchte daher breitere Fußwege und weniger Parkplätze auf Gehwegen. Auf diesen bisherigen Parkplätzen soll auch mehr Platz für Gastronomie, Sport, Kultur und Einzelhandel geschaffen werden. In der Braubauchstraße und an der Weißadlergasse haben wir diese Idee bereits umgesetzt. Das kommt bei den Frankfurterinnen und Frankfurtern sehr gut an. Den Mainkai möchte ich im Sommer für den Autoverkehr sperren, um die Aktion „Sommer am Main“ wieder zu veranstalten und das Mainufer aufzuwerten: mehr Sitzmöglichkeiten, mehr Bäume, mehr Gastronomie und mehr Kultur- und Sportangebote. Die Parkhäuser sollen weiter erhalten bleiben, genauso wie die Ladezonen vor den Geschäften.

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Uwe Becker (CDU)

SKYLINE ATLAS: Welche Pläne haben Sie für die Hochhausentwicklung Frankfurts? Und was sind Ihre Ziele für die innerstädtische Entwicklung Frankfurts?

Uwe Becker: Ich möchte die bisherigen Rahmenpläne fortschreiben und weitere Hochhausstandorte realisieren. Für die innerstädtische Entwicklung wünsche ich mir weniger Provinzialität in der Politik und mehr Mut, etwa in der Debatte über die Zukunft der Innenstadt. Ich möchte, dass wir die Frage eines möglichen Musicaltheaters oder/und Erlebniszentrums in der Innenstadt diskutieren und hierfür Konzepte mit Stadtplanern entwickeln.

SKYLINE ATLAS: Wie und wo möchten Sie bezahlbaren Wohnraum in Frankfurt schaffen?

Uwe Becker: Ich möchte die in den Schubladen des Planungsdezernates schlummernden Bebauungspläne z.B. Eschbachtal (früher Bonames Ost), Heerstraße etc endlich in die Umsetzung bringen und die Stadtteile behutsam und organisch fortentwickeln. Genauso sollten wir Nachverdichtungen und Aufstockungen auch in Gebieten von Erhaltungssatzungen behutsam zulassen. Auf die „Josefstadt“ sollten wir verzichten.

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SKYLINE ATLAS: Möchten Sie in der Innenstadt den PKW-Verkehr reduzieren und wenn ja, wie?

Uwe Becker: Ich stehe für eine Verkehrspolitik der Vernunft, die eine Mobilität für alle zulässt. Ich setze auf den Ausbau des ÖPNV mit einem S-Bahn-Ring um Frankfurt, der Verlängerung der U4 von der Bockenheimer Warte nach Ginnheim mit Anschluss der Universität, der Verlängerung der U2 nach Bad Homburg und Straßenbahnverlängerungen etwa nach Langen etc.. Zusätzlich müssen wir mehr Park&Ride Angebote in Autobahnnähe schaffen (z.B. an der A5 mit Anschluss an die U6) und so Autofahrer zum Umstieg motivieren. Wir müssen Radwege (verknüpft mit Schnell-Radwegen in die Region) ausbauen, den öffentlichen Raum attraktiv auch für Fußgänger umgestalten aber auch den Autoverkehr nicht aus der Stadt vertreiben oder künstlich wie auf der Berliner Straße in den Stau planen. Es braucht ein Miteinander der unterschiedlichen Verkehrsmittel, kein Gegeneinander.

Manuela Rottmann (GRÜNE)

SKYLINE ATLAS: Welche Pläne haben Sie für die Hochhausentwicklung Frankfurts? Und was sind Ihre Ziele für die innerstädtische Entwicklung Frankfurts?

Manuela Rottmann: Hier gilt es erstmal den Entwurf der Fortschreibung des Hochhausentwicklungsplans abzuwarten, dessen Fertigstellung sich immer wieder verzögert und leider ein Sinnbild der letzten, entscheidungsarmen Jahre ist. Fakt ist auch, dass wegen der wirtschaftlichen Unsicherheit, gestiegener Bau- und Finanzierungskosten sowie durch Corona bedingte Veränderungen in der Arbeitswelt, viele Hochhausprojekte ins Stocken geraten sind. Wenn sich die Rahmenbedingungen wieder ändern, sollte die Stadt sich mit den Entwicklungsmöglichkeiten für neue Hochhäuser kritisch und ergebnisoffen auseinandersetzen. Hinsichtlich der City müssen wir den tiefgreifenden Veränderungsprozess, der sehr stark durch die Krise des stationären Einzelhandels geprägt ist, aktiv begleiten und mit den Eigentümern und Investoren über neue Nutzungen und Chancen in der Innenstadt diskutieren.

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SKYLINE ATLAS: Wie und wo möchten Sie bezahlbaren Wohnraum in Frankfurt schaffen?

Manuela Rotmann: Bis 2016 sind zahlreiche Wohnungsbaugebiete geplant und teilweise schon auf den Weg gebracht worden. Danach haperte es deutlich an der Umsetzung. Im Hilgenfeld oder in Bonames Ost könnten schon die ersten Menschen wohnen. Was jetzt gebaut wird, stammt aus der Zeit von 2016 und davor. Kein einziges neues Wohnungsbaugebiet ist hinzugekommen. Wenn diese Planungen und Vorarbeiten endlich konsequent umgesetzt würden, wäre viel erreicht. Die Stadt sollte sich außerdem überlegen, wie sie die verträgliche Nachverdichtung in den großen Siedlungen der 50er-, 60er- und 70er-Jahre noch besser unterstützen kann. Hier liegen große Potenziale.

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SKYLINE ATLAS: Möchten Sie in der Innenstadt den PKW-Verkehr reduzieren und wenn ja, wie?

Manuela Rottmann: Für eine lebenswerte Innenstadt ist eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs notwendig. Tatsächlich haben sich die Verkehrsmengen in der Frankfurter Innenstadt in den vergangenen 30 Jahren um 30 % verringert. Das aktuelle Mobilitätsverhalten lässt einen deutlichen weiteren Rückgang Richtung ÖPNV-, Rad- und Fußverkehrsnutzung in den folgenden Jahren erwarten. Hierfür ist eine gerechtere Aufteilung des Straßenraums und der Ausbau der ÖPNV-Angebote für diese Mobilitätsgruppen unverzichtbar. Interessanterweise vertreten auch Immobilienfachleute die Meinung, dass in verkehrsberuhigten Zonen Wertsteigerungen erfolgen und höhere Mieten erzielt werden können. Zusätzlich müssen bei allen großen Bauvorhaben in der Innenstadt Mobilitätskonzepte zum Tragen kommen, welche eine umweltfreundliche Mobilität ermöglichen. Dazu sollte die Stellplatzsatzung in diese Richtung verändert werden. Die Minimierung von Stellplätzen bedeutet auch einen erheblichen Beitrag zur Reduktion bei den Baukosten.

Yanki Pürsün (FDP)

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SKYLINE ATLAS: Welche Pläne haben Sie für die Hochhausentwicklung Frankfurts? Und was sind Ihre Ziele für die innerstädtische Entwicklung Frankfurts?

Yanki Pürsün: Die Frankfurter Skyline muss stetig weiterentwickelt werden. Der Hochhausrahmenplan setzt dafür die richtigen Leitplanken. Er sollte alle sieben Jahre evaluiert werden, um den Plan an die aktuelle Situation und Bedarfe anzupassen. Bei der innerstädtischen Entwicklung setzte ich einen Schwerpunkt auf die Zeil als Einkaufs- und Lebensader Frankfurts. Sie sollte beispielsweise mit Kultureinrichtungen bereichert werden, um eine Belebung abseits der Shoppingmeile zu gewährleisten.

SKYLINE ATLAS: Wie und wo möchten Sie bezahlbaren Wohnraum in Frankfurt schaffen? 

Yanki Pürsün: Nur mit der Schaffung von mehr Wohnraum kann der angespannte Wohnungsmarkt in Frankfurt entlastet werden. Deshalb ist es unabdingbar neues Bauland auszuweisen und hierbei auf gute ÖPNV-Anbindungen zu achten. Aufstockung und Nachverdichtung sind ein weiteres wichtiges Mittel, um mehr und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Mit dem Stadtentwicklungskonzept „Frankfurt 2030+“ (kurz: IStEK) gibt es für Frankfurt zudem einen guten Rahmen, um Stadtentwicklung stringent voranzutreiben.

SKYLINE ATLAS: Möchten Sie in der Innenstadt den PKW-Verkehr reduzieren und wenn ja, wie? 

Yanki Pürsün: Ich will den Menschen die Wahl ihres Verkehrsmittels selbst überlassen — dazu gehört auch der Autoverkehr. Wir benötigen deswegen ein besseres Verkehrsleitsystem, um die Ströme frühzeitig zu lenken. Ein attraktives ÖPNV-Angebot sowie gut ausgebaute Radwege sind jedoch genauso wichtig. Die Intermodalität zwischen den Verkehrsmitteln muss an vielen Stellen noch verbessert werden.

Daniela Mehler-Würzbach (Die Linke)

SKYLINE ATLAS: Welche Pläne haben Sie für die Hochhausentwicklung Frankfurts? Und was sind Ihre Ziele für die innerstädtische Entwicklung Frankfurts?

Daniela Mehler-Würzbach: Hochhäuser sind aus der Zeit gefallen. Der Bau von Hochhäusern ist enorm ressourcenintensiv und stößt zudem Unmengen an CO2 aus. Hochhäuser sorgen für Verschattung und haben negative klimatische Auswirkungen, da sie die Erhitzung der Innenstadt befeuern. Es braucht ein grundsätzliches Umdenken zu Abriss und Neubau. Wir müssen Bauen im Bestand aktiv vorantreiben. Das bedeutet: Häuser erhalten, sanieren und umbauen. Statt teurer Eigentumswohnungen und überflüssiger Büroräume, die in die Höhe gebaut werden, braucht es nachhaltige Konzepte für den Bestandsbau, mehr autofreie Straßen und öffentlichen Raum fernab vom Konsumzwang, der ökologisch gestaltet und allen zugänglich ist.

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SKYLINE ATLAS: Wie und wo möchten Sie bezahlbaren Wohnraum in Frankfurt schaffen?

Daniela Mehler-Würzbach: Es dürfen keine weiteren teuren Luxusquartiere entstehen. Es braucht einen deutlichen Ausbau des geförderten Wohnungsbaus. Insbesondere Sozialwohnungen sind in Frankfurt Mangelware, obwohl der Bedarf hierfür enorm ist: Etwa die Hälfte der Frankfurter*innen hat vom Einkommen her Anspruch auf eine Sozialwohnung, 68 Prozent sogar auf eine geförderte Wohnung. Bei Neubauprojekten muss mehr genossenschaftliches, gemeinschaftliches und studentisches Wohnen berücksichtigt werden. Büroflächen, die angesichts des massiven Büroleerstands überflüssig sind, müssen zu Wohnraum umgewandelt werden. Zudem müssen wir den enormen Leerstand in Frankfurt bekämpfen. Jede einzelne Wohnung, die ungenutzt ist, muss der Wohnnutzung zugeführt werden, um die Wohnungskrise zu bekämpfen.

SKYLINE ATLAS: Möchten Sie in der Innenstadt den PKW-Verkehr reduzieren und wenn ja, wie? 

Daniela Mehler-Würzbach: Immer mehr Menschen steigen vom Auto um auf den Umweltverbund – aus Gründen des Klima- und Gesundheitsschutzes, für die eigene Lebensqualität und für die der anderen. Zwar können nicht alle auf das Auto verzichten, aber das veränderte Verkehrsverhalten der Menschen muss endlich auch eine Veränderung der Verkehrsverhältnisse nach sich ziehen. Für ein flächendeckendes Radwegenetz müssen KFZ-Spuren weichen. Parkplätze müssen zugunsten des Fußverkehrs aufgehoben oder zurückgebaut werden und in der Innenstadt wie auch in den Stadtteilen müssen zentrale Straßen verkehrsberuhigt oder für den motorisierten Verkehr gänzlich geschlossen werden wie zum Beispiel der Mainkai oder die Leipziger Straße.

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Andreas Lobenstein (AfD)

SKYLINE ATLAS: Welche Pläne haben Sie für die Hochhausentwicklung Frankfurts? Und was sind Ihre Ziele für die innerstädtische Entwicklung Frankfurts?

Andreas Lobenstein: Falls sich neue Hochhausprojekte in die dafür bestehenden Gebietsvorgaben einfügen und privatwirtschaftlich finanziert werden, sehe ich keinerlei Anlass, diese mit überbordenden Hürden aller Art zu erschweren. Angesichts des anhaltenden Trends zu mehr Home Office sehe ich allerdings keine größere zwingende Notwendigkeit zum Bau von neuen Bürohochhäusern; bei Wohnhochhäusern sehe ich die Problematik, dass diese keinen günstigen Wohnraum ermöglichen.

Beim Thema Innenstadtentwicklung würde ich mir mehr schöneres Bauen wünschen wie das Beispiel der Stiftung Altes Neuland beim Thema Hauptwache zeigt.

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SKYLINE ATLAS: Wie und wo möchten Sie bezahlbaren Wohnraum in Frankfurt schaffen?

Andreas Lobenstein: Kein Frankfurter Oberbürgermeister wird so mächtig sein, dies zu ermöglichen. Jeder Politiker, der dies verspricht, lügt entweder oder weiß es nicht besser. Der Quadratmeter Neubau kostet bereits in der Herstellung ca. 5.000 Euro, dementsprechend die Mieten mindestens 20 Euro pro Quadratmeter. Die Flächen Frankfurts sind zu gering, der Zuzugsdruck zu groß – ergo: Niedriges Angebot trifft auf sehr hohe Nachfrage. Die Baukosten sind durch Inflation, Lieferkettenprobleme, Verteuerung von Rohstoffen und Energie, Lohn-Preis-Spirale und viel zu hohe Vorschriften zur Energieeffizienz zu hoch, um preisgünstig bauen zu können. Hier müsste der Hebel auf allen Ebenen, nicht nur kommunal, umgelegt werden.

SKYLINE ATLAS: Möchten Sie in der Innenstadt den PKW-Verkehr reduzieren und wenn ja, wie? 

Andreas Lobenstein: Nein. Nicht als Selbstzweck, um Autofahrer noch mehr zu schikanieren und finanziell zu melken, wie das bereits seit Jahrzehnten der Fall ist. Höchstens indirekt dadurch, dass das Angebot des ÖPNV so attraktiv wird, dass viel mehr Leute Lust bekommen, das Auto stehen zu lassen. Dazu müsste es dramatische Verbesserungen in allen Bereichen geben, mehr U-Bahnen, saubere UND schöne U-und S-Bahnstationen, ein uneingeschränktes Sicherheitsgefühl und natürlich Pünktlichkeit. Dies zu wirtschaftlich vertretbaren Kosten bei gleichzeitig attraktivem Preisniveau anzubieten, kommt der Quadratur des Kreises gleich. Dazu müssten beispielsweise viel mehr EU-Mittel für die Infrastruktur in Deutschland bzw. Frankfurt verbleiben. Insofern nicht allein auf kommunaler Ebene zu erreichen.

Eine verbessertes Angebot an Fahrradwegen unterstütze ich ausdrücklich, aber NICHT in der derzeitigen Form, die vor allem zu mehr Staus auf den verbliebenen einspurigen Straßen führt.

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Kommentare zu Die OB-Kandidaten zu Frankfurt und seinen Hochhäusern

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Ein Mitglied kommentierte am 23.02.2023
Ich denke, als ehemaliger Frankfurter, der diese Stadt sehr liebte und immernoch liebt, wäre und ist Herr Josef für diese Position am besten geeignet. Er hat gute Ideen, z.B. auch um das bahnhofsviertel zu retten.
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