Hochhausentwicklungsplan - Hochhausstandort - nr - 2 - frankfurt

Serie zum neuen Hochhausrahmenplan – Aufstockung eines Bestandsgebäudes am Willy Brandt Platz

Der im März vorgestellte neue Hochhausentwicklungsplan bietet die Grundlage für die Weiterentwicklung der Frankfurter Skyline. Er schließt die Planung von 14 neuen Hochhausprojekten ein. Zusätzlich zu diesen neuen Projekten beinhaltet der Plan neun bestehende Hochhausprojekte, die bereits 2008 baurechtlich genehmigt wurden, sowie drei Standorte, die derzeit kein Baurecht besitzen.

Einer der bestehende Standorte ist das spitz zulaufenden Grundstück am Willy-Brandt-Platz / Ecke Gallusanlage / Münchner Straße und das sich darauf befindende markante braune Gebäude, das aus drei Scheiben zusammengesetzt ist. Dieses  Bestandsgebäude kann – laut neuem Hochhausentwicklungsplan – durch eine Aufstockung auf bis zu 120 Meter erhöht werden.

Neu bei dem Hochhausrahmenplan ist das Konzept, entlang der Wallanlage eine Hochhauspromenade zu entwickeln, die der geplanten Kulturmeile mit dem neuen Schauspiel und der neuen Oper entspricht. Diese soll entlang der Wallanlage und der Neuen Mainzer Straße vom Mainufer bis zur Alten Oper führen und städtebaulich weiterentwickelt werden. Ziel ist es, ein neues attraktives und öffentliches Angebot zu schaffen, das den Bürgern und auch neuen Mietern, wie beispielsweise europäischen Institutionen, zur Verfügung steht. Mehrere Gebäude sollen an dieser Stelle der Taunusanlage aufgestockt und neu entwickelt werden. Zudem sollen die Gebäude eine Öffnung zur Wallanlage erhalten und in den unteren Geschossen sind Nutzungen für die Öffentlichkeit geplant, wie zum Beispiel Kultur- und Bildungseinrichtungen, aber auch Sport und Gastronomie.

Gallusanlage - Hochhausrahmenplan - Bestandsgebäude

Das Bestandsgebäude

Bei drei Bestandsgebäuden an der Taunusanlage und in der Kaiserstraße möchte die Stadt eine Aufstockung ermöglichen, obwohl die Häuser zum Teil erst wenige Jahre alt sind. Eines dieser drei Projekte der Kategorie Aufstockung ist das Projekt an der Ecke von Münchner Straße und Gutleutstraße. Auf dem spitz zulaufenden Grundstück am Willy-Brandt-Platz steht ein Gebäude, das baurechtlich schon heute als Hochhaus zählt, das aber mit seinen zehn Geschossen nicht als solches wahrgenommen wird. Das aus drei Scheiben zusammengesetzte Haus soll durch die Aufstockung bis auf bis zu 120 Meter wachsen und damit drei Mal so hoch werden wie derzeit. Dies ist Gegenstand einer geplanten Neuentwicklung. Das Projekt ist Teil einer umfassenden stadtplanerischen Initiative, die die Integration des Standorts in die umgebende Baustruktur des Willy-Brandt-Platzes und angrenzender Bereiche verbessern soll.

Es soll bei diesem neuen Standort am Willy Brandt Platz bewußt auf den Abriss und Neubau des Gebäudes verzichtet werden, um stattdessen durch Aufstockungen einerseits den Verbrauch an grauer Energie zu minimieren und andererseits Flächen effizient zu nutzen. Zudem wird dieser neue Standort Bestandteil der neu entstehende Hochhauspromenade bzw. Kulturmeile sein, die vom Mainufer bis zur Alten Oper entlang der Wallanlage führen wird.

Städtebauliche Bedeutung und Entwicklungsziele

Ein neues Hochhaus soll in Abstimmung mit den zukünftigen Plänen für den Willy-Brandt-Platz und die angrenzenden Städtischen Bühnen entwickelt werden. Dabei unterstreicht die Nähe dieses Standorts zum Willy-Brandt-Platz seine städtebauliche Bedeutung.

Das geplante Gebäude ist so konzipiert, dass es sich sowohl durch seine Höhe als auch durch eine zeitgemäße Architektur auszeichnen soll und damit das südwestliche Hochhauscluster des Bankenviertels sinnvoll ergänzen soll. Ziel ist es, dass es mit dem bestehenden Hochhaus an der Wilhelm-Leuschner-Straße zusammenwirken soll, um eine visuelle und funktionale Einheit zu bilden.

Hochhausrahmenplan - Hochhausstandort - 02 - frankfurt

Der Standort für das neue Hochhaus

Hochhausentwicklungsplan - Hochhausstandort - nr - 2 - frankfurt

Erschließung des Standorts und Potenziale für Nutzungsvielfalt

Der Standort ist durch die direkte Anbindung an den öffentlichen Verkehr am Willy-Brandt-Platz sowie die Verbindungsstraßen Münchener- und Gutleutstraße sehr gut angeschlossen.

Die geografische Position an der Schnittstelle wichtiger Verkehrsachsen bietet Potenzial für eine breite Palette von Nutzungen. Eine Mischung aus öffentlichen, kommerziellen und kulturellen Funktionen könnte dazu beitragen, das Viertel westlich des Willy-Brandt-Platzes auch für Fußgänger zu beleben und eine bessere Verbindung zwischen dem Willy-Brandt-Platz und dem südlichen Bahnhofsviertel herzustellen.

Sonstige Anforderungen und Herausforderungen

Um die in bestehenden Bauten gespeicherte graue Energie zu nutzen, wird eine Aufstockung der existierenden Gebäudestrukturen angestrebt.

Die Aufstockung des Gebäudes auf bis zu 120 Metern ist vorgesehen, sofern der geplante Bau des Fernbahntunnels es zulässt. Für den Fernbahntunnel, der künftig vom Hauptbahnhof unter der Innenstadt und dem Main nach Osten führen soll, gibt es wegen der Gründungspfähle der Hochhäuser nur einen sehr engen Korridor. Bei der Aufstockung am Willy-Brandt-Platz muss daher geprüft werden, ob sie mit dem Tunnel kollidiert.

Die Gestaltung dieses neuen Hochhauses soll zudem eng abgestimmt werden mit dem Neubau der Oper am Willy-Brandt-Platz.

In der Nachbarschaft dieses neuen Standorts soll am Jürgen-Ponto-Platz zudem ein Wohngebäude von 60-90 Metern entstehen und ein Hotel- oder Bürogebäude mit bis zu 170 Metern gegenüber des Englischen Theaters. Zwei weitere Aufstockung sind für den erst fünf Jahre alten Marienturm und das benachbarte T8 vorgeschlagen, so dass der Marienturm auf bis zu 210 Meter aufgestockt werden kann und der T8 auf bis zu 145 Meter.

marienturm-bankenviertel-skyline-frankfurt-hochhaus-taunusanlage

Benachbarter Marienturm, der 2019 fertiggestellt wurde.

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