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DAM Ausstellung zu Bauen im Bestand eröffnet

Das Deutsche Architekturmuseum (DAM) zeigt anhand von 24 internationalen Beispielen für ressourcenschonende Umbauten, dass Bauen im Bestand klimaschonend ist.

Mit der Ausstellung „Nichts Neues – Besser Bauen mit Bestand“ präsentiert das Deutsche Architekturmuseum Frankfurt in seinem Interimsquartier DAM Ostend verschiedenste internationale Beispiele von Umbauten von bereits vorhanden Gebäuden, die durch ihren klugen und kreativen Umgang mit bestehender Architektur auf sich aufmerksam machen.

Wenn Gebäude nicht mehr effizient sind oder der Marktlage entsprechen, folgt meist der Abriss und ein Neubau. Dabei stammen – laut dem DAM 40 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen aus dem Bau- und Gebäudesektor und die Bauindustrie verbraucht mehr Ressourcen als jeder andere Wirtschaftszweig. Obwohl die Formen des Umbauens so alt sind wie die Architektur selbst, hat der Umbau von Gebäuden in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung verloren. Doch in Zeiten von Klimakrise und knapper werdenden Rohstoffen ist ihre Reaktivierung wichtiger denn je. Die Architektur kann damit durch Bauen im Bestand einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Aber auch gegen Leerstand in den Städten und auf dem Land könnte das Bauen mit Bestand helfen.

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Museumsdirektor Dipl.-Ing. Peter Cachola Schmal (rechts) eröffnete die Ausstellung gemeinsam mit den Kuratoren

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Ausgewählte internationale Beispiele von Bauen im Bestand in der Ausstellung

Ein Teil der Ausstellung „Nichts Neues“ beschäftigt sich mit den Themen Reaktivieren, Stadt und Dorf erneuern und Bauen im Denkmal. So wird beispielsweise das Kultur- und Freizeitzentrum SESC 24 de Maio in São Paulo vorgestellt, das 2017 durch den Umbau eines 1940 errichteten Möbelkaufhauses entstanden ist. Durch den Umbau in ein Kulturzentrum wurde das Gebäude an die Nutzungsbedürfnisse der Gesellschaft angepasst. Konzipiert als „gestapelte Stadt“, beherbergt das Gebäude auf zwölf Stockwerken unter anderem eine Bibliothek, ein Restaurant, Sportplätze, Ausstellungsräume, Theater, Studios für die Bildungsarbeit und ein Schwimmbad auf dem Dach. Durch die Entfernung baulicher Elemente und Zwischenebenen wurden weitere Aufenthaltsräume ermöglicht und offene Fassadenbereiche sowie Gärten integriert.

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Neben den internationalen Beispielen werden in der Ausstellung sieben ausgewählte Frankfurter Bauwerke analysiert, die teilweise bereits realisiert wurden, aber auch einige, deren Zukunft ungewiss ist: Das Biologische Camp im Westend, die Fritz-Kissel-Siedlung in Sachsenhausen, das Juridicum in Bockenheim, das Lyoner Quartier in Niederrad, das Nika und der Silvertower im Bahnhofsviertel und das ehemalige Telekom Areal, in dem sich das derzeitige Ausstellungsgebäude des DAM befindet.

Dieser ehemalige Bürokomplex am Danziger Platz neben dem Ostbahnhof wurde in den 1950er Jahren von Neckermann gebaut und seit den 1960ern von der Telekom genutzt. Seit 2021 wird es zur Zwischennutzung genutzt und es ist eine bunte Mischung aus Kreativen, Kita und Gastronomie entstanden. Ursprünglich plante ein erster Investor 2017 auf dem Areal 400 Wohnungen sowie Büros und Geschäfte. Jedoch verschob sich der Baubeginn für das sogenannte „Ostend Quartier“ auf das Jahr 2024 und im Sommer 2022 hat die Adler Group das Projekt an einen bisher unbekannten Investor verkauft. Laut F.A.Z. plant die Stadt, einen städtebaulichen Wettbewerb für ein gemischtes Quartier auszuloben.

Die Ausstellung des DAM ist noch bis 15. Januar 2023 im Deutschen Architekturmuseum im Ostend zu sehen. Es sind zahlreiche Begleitveranstaltungen geplant, wie eine Fahrradtour, Workshops für Kinder und Erwachsene, Familienführungen, Online-Tagungen und eine Bauakademie für Kinder in den Herbstferien.

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